Arrogant Bastard Ale

Arrogant Bastard Ale: Ist es zu stark, bist du zu schwach…

arrogant bastard ale

Daten und Fakten zum Bier

Name: Arrogant Bastard Ale
Brauerei: Stone Brewing (Berlin)
Link zur Webseite der Brauerei
Alkoholgehalt: 7,2 % Vol.
Stammwürze: k.A. °P
Biersorte: India Pale Ale
Gärung: Obergärig
Trinktemperatur: 7-9°C
Herkunft: Berlin
Dazu passt: Dieses Bier ist zu arrogant um als Begleiter zum Essen zu dienen..
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Besonderheit des Arrogant Bastard Ale

„Du hast hier ein aggressives Bier vor dir. Es wird dir wahrscheinlich nicht schmecken. Abgesehen davon ist es ziemlich fraglich, dass du genug Geschmack oder Erfahrung besitzt, ein Bier mit dieser Qualität und Intensität richtig genießen zu können. Wir raten dir also, in gewohnten Gefilden zu bleiben – vielleicht bei einem Bier aus einem dieser Hochglanzwerbespots, die dich davon überzeugen sollen, dass es in einer kleinen Brauerei hergestellt wurde. Oder wie wäre es mit einem dieser geschmacklosen Dünnbiere, die dir Sex-Appeal vorgaukeln? Möglicherweise denkst du ja auch, dass Biere aus Werbekampagnen in Millionenhöhe besser schmecken.

Sich zu einem niedrigeren Niveau herabzulassen, ist für uns Brauer des Arrogant Bastard Ales der Gipfel der Tyrannei und gewissermaßen eine Art, den Verbraucher dumm und schutzlos dastehen zu lassen. 1997 wurde das Arrogant Bastard Ale unter das ahnungslose Volk gebracht – eine Kampfansage an die dreisten Tyrannen, die Amerika in den Fesseln schlechten Geschmacks gefangen halten wollten. Als Stammvater seines Stils schwelgt Arrogant Bastard Ale seit jeher in seiner beispiellosen und kompromisslosen Intensität. Es gibt natürlich Vergleichbares zu unserem Arrogant Bastard Ale, sogar ernsthafte Versuche, es nachzubrauen, aber nur ein Bier kann die wahre Natur von flüssiger Arroganz verkörpern“.
So beschreibt die Stone Brewing ihr Arrogant Bastard Ale.

Eine Kriegserklärung also an die Fernsehbier-Brauereien. Ob das nur eine haltlose Drohung auf einer Blechdose ist? Wohl kaum, denn Greg Koch hat den Plan, den europäischen Biermarkt zu revolutionieren. Um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, ließ er im Berliner Stadtteil Mariendorf für schlappe 25 Millionen Dollar ein altes Gaswerk in eine Craft Beer Brewery umbauen. Die größte in Europa soll es werden…

 

Flaschendesign

arrogant bastard ale etikettEine große 0,5 Liter Dose steht vor uns. Das Design ist dunkel gehalten mit einer schwarzen, matten Grundfarbe. Darauf abgebildet ist ein Gargoyle mit einem Bierglas in der Hand sowie der Name des Bieres „Arrogant Bastard Ale“. Auf der Rückseite ist der oben zitierte Text zu lesen. Sehr gefährlich und einschüchternd wirkt das Design und passt natürlich zum gewählten Namen sowie Statement des Bieres.

Optik

Im Glas versucht das Arrogant Bastard Ale noch zu gefallen. Es besitzt eine schöne kastanienbraune Farbe und schimmert in Licht leicht rötlich. Der Schaum baut sich imposant und mit beiger Farbe auf dem Bier auf. Die Stabilität überzeugt und gibt auf dem rötlich schimmernden Gebräu ein gutes Bild ab.

Geruch

Beim Geruch wird das Arrogant Bastard Ale schon ungefälliger. Wer hier liebliche Düfte und ausbalancierte Aromen erwartet, brauch das Bier gar nicht erst öffnen. Sogleich packt das  Arrogant Bastard Ale die Keule aus und ein kerniger Duft strömt uns entgegen. Aromen von Karamell- und Röstmalze bilden die Basis. Dadurch entstehen Aromen von getrockneten Früchten, Honig und etwas Pfirsich. Auch der Hopfen versucht sich hier nicht einzuordnen und stellt seine ca. 100 IBU stolz zur Schau. Es duftet harzig und nach Pinien. Zitronen- und Grapefruitaromen kommen nur schwach zu Geltung und verstecken sich hinter der Bitterkeit, die das Arrogand Bastard Ale austeilt. Alles in allem ein sehr kräftiges, kerniges und wildes Aroma, weckt aber durchaus die Neugierde auf den Geschmack.

Geschmacksphasen

1. Antrunk

Auch hier gibt es keinen langsamen Einstieg. Ein Hopfenhammer scheint auf unsere Geschmacksnerven zu hauen. Schon beim ersten Kontakt mit der Zunge ist die Bitterkeit des Arrogand Bastard Ale allgegenwärtig. Unsere Geschmacksnerven müssen sich zunächst an diese hopfige Bitterkeit gewöhnen, bevor wir weitere Aromen schmecken können.
Diese sind auf einem soliden Malzbett aufgebaut, wodurch der Körper des Bieres – unabhängig von der kräftigen Bitterkeit – schön vollmundig, süffig und kräftig wirkt. Auf die Malzaromen abgestimmt zeigen sich blumige, florale Noten von Harz, Pinien und frisches Gras. Dazu gibt es eine Portion von süßen Beerenfruchtaromen und der Geschmack von getrockneten Früchten.

2. Rezenz

Im Mittelteil wird die Bitterkeit des Arrogant Bastard Ale etwas gefälliger. Karamell- und Röstmalzaromen, gepaart mit leichten Grapefruitaromen kommen besser zur Geltung. Außerdem entsteht eine leichte Säure, die an Johannisbeeren erinnert. Das Arrogant Bastard Ale hat eine eher leichte Kohlensäure und zerstört somit aber nicht das komplexe Aromengefüge.

3. Abgang

Während des Abgangs schwindet der süße, malzige Geschmack wieder allmählich. Noten von Orangenschalen, Grapefruit und Honig werden von der intensiven Bitterkeit des Arrogant Bastard Ale vorangetrieben, bis diese wieder den ganzen Mundraum für sich beansprucht und zu einem lang anhaltenden bitter-herben Nachhall führt.

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Fazit

Das Arrogant Bastard Ale macht keine halben Sachen. Schon zu Beginn schwingt es kräftig mit der Hopfenkeule. Nur wer dem Antrunk standhält und von diesem Bier ein paar weitere Schlücke nimmt, wird anschließend mit facettenreichen Aromen belohnt.
Dabei sind die Malz- sowie Fruchtaromen sehr vielschichtig und zeigen ein breites Spektrum von Röstaromen, Karamell, Honig, frisches Brot, Nüssen und ein Hauch von Kaffee. Und auf der anderen Seite fruchtige Noten von Johannisbeere, reifen Beerenfrüchten, Pflaumen und getrockneten Früchten. Dabei behindern sich all diese Aromen nicht gegenseitig, sondern sind perfekt ausbalanciert und harmonieren miteinander. Arrogant? Auf jeden Fall. Aber wer die Kunst des Brauens in solch einem Maße beherrscht, darf hin und wieder Arrogant sein!

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Arrogant Bastard Ale

9.6

Flaschendesign und Angaben:

9.5/10

Optik:

9.5/10

Geruch:

9.5/10

Geschmack:

10.0/10

Gesamteindruck:

9.5/10

Aromenprofil

  • Frühe Hopfenbitterkeit
  • Intensive Malzaromen
  • getrocknete Früchte
  • Johannisbeeren
  • Süffig