Brauhaus Gusswerk Horny Betty

Geiles Ziegenkraut, Feuer, dreifache Maische…

Im Biertest: Horny Betty
© www.bier-entdecken.de, Im Biertest: Horny Betty

Daten und Fakten zum Bier

Name: Horny Betty
Brauerei: Brauerei Gusswerk GmbH
Link zur Webseite der Brauerei
Alkoholgehalt: 9,2 % Vol.
Stammwürze: 19,9 %
Biersorte: Tripelbock
Gärung: Flaschengärung
Trinktemperatur: 12-14°C
Herkunft: Salzburg/Österreich
Dazu passt: Lamm- & Rindersteak, Gänsebraten, Wild, Rindfleisch
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Besonderheit des Horny Betty

Übersetzt heißt das ja eigentlich: die „gehörnte“ Betty oder Ziege Betty oder doch eine „geile Betty“?
Der Hersteller beschreibt sein Bier folgendermaßen: „Tauchen Sie ein in das Rot der Nacht, wo horny betty Sie schon sehnsüchtig mit ihren Fruchtaromen erwartet! Die dreifache Maische und die doppelte Gärung entfachen in ihr ein leidenschaftliches Feuer, angeheizt vom “geilen Ziegenkraut”, das in der traditionellen chinesischen Medizin der Potenz nachhelfen soll. Zur Lagerung bestens geeignet, denn durch den Naturkorken reifen die Aromen im Laufe der Jahre nach und entwickeln so wunderschöne, Sherry-artige Sekundäraromen.“

Triple Bock, 9,6 % vol. Alk. Na, wenn nach dieser Beschreibung diese Betty nicht einen Test wert ist! Das klingt doch so richtig toll. Geiles Ziegenkraut, Feuer, dreifache Maische. Horny Betty

DAS GEILE ZIEGEN KRAUT

„Die Ziegen wurden wild vor Geilheit, wenn sie die Blätter der Pflanze Epimedioum sagittatum gegessen hatten.“
(einem in China vorkommenden Unkraut namens Geiles Ziegenkraut.)
Dr. Gary S. Ross

Das sagt die Wissenschaft

Das Geile Ziegenkraut (Epimedium sagittatium) verstärkt das Verlangen und die Energie sowohl bei Männern als auch bei Frauen.
Es wirkt sowohl über die Neurotransmitter im Gehirn als auch durch die enthaltenen Flavonoide, das sind Pflanzwirkstoffe, die die Blutgefäße erweitern. Deshalb kann man den genauen Wirkungsmechanismus dieser Pflanze auch noch nicht erklären. Es steht aber fest, dass neben dem Einfluss auf die entsprechenden Gehirnsphären auch eine direkte Wirkung auf die Hoden, die Prostata und bestimmte Muskeln ausgeübt wird, die sich wiederum in einem gesteigerten Sexualdrang äußern.
Daneben vermindert es den Blutdruck von Menschen mit zu hohen Werten, ohne dieses bei denjenigen mit normalem oder zu geringem Blutdruck zu tun. Das Geiles Ziegenkraut (Horny Goat Weed) soll die natürliche Alternative zu Viagra sein und gleichzeitig bei Mann und bei Frau wirken, ein interessantes Kraut.

Gebraut wird dieses Bier im Brauhaus Gusswerk in Salzburg.

Das Brauhaus Gusswerk aus Salzburg braut ausschließlich Bio-Biere, davon ganz besondere. Eine Sorte stelle ich euch heute vor. Dieses Projekt Gusswerk ist gleichzeitig Brauhaus und Bierausschank, ein Ort für Genuss, Gemütlichkeit und Kommunikation. Der Braumeister Reinhold Barta verwirklichte nach 10 Jahren Braumeistererfahrung im Jahre 2007 dieses eigene Projekt. Mit Erfolg – würde ich sagen, was zumindest die Ideen und die Sorten zeigen.
Gebraut werden soll aus der Kraft des Ursprungs, aus rein biologischen Zutaten und alten naturbelassenen Herstellungsverfahren. Zahlreiche Auszeichnungen bekam der Braumeister für seine Biere.

Das Bier ist eine limitierte Auflage von 2000 Stück, ich teste Nummer 295. Es ist auch ein zertifiziertes Bio-Bier.

Flaschendesign

Horny Betty Etikett
© www.bier-entdecken.de, Horny Betty Etikett

Abgefüllt – oder besser eingesperrt – ist dieses Ziegenbier in einer 0, 75 Liter Sektflasche. Richtig dunkel und geil sieht der Inhalt aus, sind das die Kräuter, die Zauber der Betty, die schon beim Anschauen der Flasche über mich kommen?
Auf der Vorderseite der Flasche ist ein schwarzes Etikett, es zeigt ein weibliches Wesen mit Hörnern, die Haare sind rot und es sind auch keine richtigen Haare, es ist das Ziegenkraut, das wilde. Dazu der Name des Bieres und der Alkoholgehalt: 9,2% vol. – ja, damit kann man werben.
Auf dem Etikett der Rückseite kann man die oben zitierte Beschreibung lesen, dazu noch die Herstelleradresse und die Zutaten sowie das MHD.
Dieses Bier ist ein Lagerbier und wäre bis in das Jahr 2017 haltbar gewesen, aber nur, wenn man es so lange im Bierkeller gelagert hätte. Verschlossen ist dieses Bier mit einem Sektkorken, am Flaschenhals befindet sich ein kleiner Flyer mit dem Etikett in klein und den Worten: gemein, willig, geil, potent, böse.
Insgesamt finde ich die Idee und die Aufmachung dieses Bieres sehr interessant und vielversprechend.

Optik

Zwei Jahre lagerte dieses Bier in meinem Bierkeller und wäre noch bis 2017 haltbar gewesen. Im Glas sieht das Horny Betty Bier richtig dunkel aus, dunkelbraun und es schimmert im Licht leicht rötlich. Es bildet sich ein cremiger bis sahniger Schaum, der leider nicht zu lange erhalten bleibt. Schade, optisch sehr gut, nur der Schaum ließ ein wenig zu wünschen übrig.

Geruch

Der Geruch ist recht malzlastig, deutlich rieche ich das kräftige Röstmalz, gepaart mit Aromen von Karamell, etwas Honig und leichten Kräuternoten. Auch duftet dieses Horny Betty ein wenig wie ein Sherry. Ein sehr interessanter Duft.

Geschmacksphasen

1. Antrunk

Der Antrunk ist trotz des hohen Alkoholgehaltes nicht zu alkohollastig. Kräftig malzig und süffig schmeckt dieses Bier im Antrunk, ein wenig süßlich nach Honig, Karamell und Vanille. Dazu kommt eine recht deutliche Kräuternote, höchstwahrscheinlich stammt diese von dem geilen Ziegenkraut, das ja diesem Bier zugesetzt wurde.

2. Rezenz

Mild und weich geht es im Mittelteil weiter, die Kohlensäure ist kaum zu spüren, fast likörartig, von der Konsistenz her fast wie Öl empfinde ich dieses Bier. Geschmacklich weiterhin kräftig malzig mit den Kräuteraromen, die im Mittelteil noch viel besser zur Geltung kommen und auch der Geschmack des Hopfens setzt nun langsam ein.

3. Abgang

Ein wenig hefig, mild und leicht herb, fast likörartig geht dieses Bier auch zu Ende. Der Hopfen ist sehr dezent eingesetzt, leichte Bitternoten gepaart mit einem tollen Röstmalzaroma, einen Hauch von Vanille, Karamell und den sehr schönen Kräuternoten. Ein sehr lang anhaltender Nachgeschmack, der mich auch irgendwie an einen kräftigen Weizenbock erinnert.

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Olaf Gronert: Dunkel, malzig, stark. Ein sehr interessantes Bier, nicht nur von seinem Namen her. Dazu versetzt mit dem „Geilen Ziegenkraut“ und dessen zauberhaften Wirkungen. Was für eine Idee, was für ein Bier! Am Anfang recht malzig, fast ein wenig zu süß, sehr schön dabei das leichte Vanille Aroma und die Kräuternoten, die dazu kommen. Später etwas bitterer mit einer sehr moderaten Bitternote, ein likörartiger Abgang, der mich ein wenig an einen Sherry erinnert. Sehr interessant sind in dem Bier auf jeden Fall die Kräuternoten und die Flaschengärung, ein leckeres Bier, nur zu empfehlen. Über die weiteren Wirkungen dieses Geilen Ziegenkrautes möchte ich hier nicht berichten.

 

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