Wildwuchs Espresso Ale – mehr als nur kalter Kaffee…
Daten und Fakten zum Bier
Name: | Wildwuchs Espresso Ale |
Brauerei: | Wildwuchs Link zur Webseite der Brauerei |
Alkoholgehalt: | 8,0 % Vol. |
Stammwürze: | 19° Plato |
Biersorte: | Strong Ale |
Gärung: | obergärig |
Trinktemperatur: | 10-12°C |
Herkunft: | Hamburg |
Dazu passt: | Aperitif, Bitterschokolade, Dessert, Kalb, Meeresfrüchte, Wild, Würziger Käse |
Besonderheit des Wildwuchs Espresso Ale
Seit August 2014 braut Fiete Matthies – einst Gründungsmitglied der Kehrwieder Kreativbrauerei – in Hamburg seine Biere unter dem Namen Wildwuchs. Wer Fiete kennt, mit seinen längeren Haaren, „Datschkapp“ und dem Vollbart, könnte so auf eine Verbindung zum Namen der Brauerei schließen. Dem ist aber nicht so. Viel mehr möchte Fiete besondere Biere brauen, die sich wild wachsenden verbreiten.
Eines seiner besonderen Bierexperimente ist das Wildwuchs Espresso Ale.
Dem Bier wurde nach der Hauptgärung eine Espresso Spezialröstung der Hamburger Kaffee-Rösterei „Carroux“ zugegeben. Diese Spezialröstung wurde speziell für das Wildwuchs Espresso Ale hergestellt. 800g Espresso aus 80% Arabica und 20 % Robusta kommen in 800l Bier.
Unser erstes Bier von Wildwuchs und dann auch noch gleich so ein vielversprechendes Bier-Experiment. Wir sind gespannt.
Flaschendesign
Abgefüllt ist das Wildwuchs Espresso Ale in dunkle 0,33l Flaschen mit einem ebenso dunklen Etikett. Die Grundfarbe des Etiketts ist pechschwarz. Darauf erkennt man das Logo von Wildwuchs, dass bereits erwähnte schwarz-weiße Abbild von Fiete. Darüber steht mit knalliger, orangefarbener Schrift „Wildwuchs“. Schlicht, aber auffallend.
Optik
Ölig und mit pechschwarzer Farbe fließt das Wildwuchs Espresso Ale in das Verkostungsglas. Ja, da sieht man nichts mehr durch. Der Schaum baut sich cremig und mit leicht beiger Farbe auf dem undurchschaubaren Gebräu auf und erweist sich als standfest. Schon beim Begutachten der Farbe fällt uns ein betörender Geruch auf.
Geruch
Die Aromen die aus dem Strong Ale strömen sind vielversprechend und breit aufgestellt. Zunächst betreten vielfältige Malzaromen die Bühne. Karamell, Bitterschokolade, etwas Honig, Nüsse und natürlich Kaffee pur umschmeicheln die Geruchsnerven. Dazwischen eine Schar von Fruchtaromen die etwas an Rumtopf und Trockenfrüchte erinnern.
Geschmacksphasen
1. Antrunk
Der erste Schluck, wir sind gespannt wie ein Flitzebogen. Angenehm weich und rund zeigt sich ein intensives Malzbett. Dieses kann mit röstigen Aromen, ordentlich viel Schokolade aufwarten. Zusätzlich macht sich der Geschmack von Mokka auf der Zunge breit, welcher wiederum Noten von Karamell, Trockenpflaumen, etwas Tabak und eine Spur von Holz mit sich bringt. Auch die 8 % Alkohol merkt man, sie sind aber in das süße Malzbett wunderbar eingebunden.
2. Rezenz
Im Trinkverlauf spürt man eine eher leichte Karbonisierung. Das Wildwuchs Espresso Ale wirkt ölig und die Aromen erinnern etwas an Sherry.
3. Abgang
Während des Abgangs, entstehen ein wenig herberer Aromen sowie eine feine Säure die wiederum – wer hätte es gedacht – an einen guten Espresso erinnern. Trotz dessen, dass das Bier recht ölig und vollmundig wirkt, lässt es sich sehr gut trinken.
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Fazit:
Ungeübte Geschmacksnerven kann dieses Espresso Ale an den Rand der Verzweiflung bringen. Dennoch lässt es sich sehr gut trinken und spannt einen Bogen zwischen abgefahrenen Aromen-Kompositionen und einem gefährlich süffigen, süchtig machenden Gebräu. Die Aromen sind recht intensiv und man bekommt angefangen Kaffeenoten bis hin zu Sherryaromen alles geboten.