Christian Klemenz
Ein junger Bier-Enthusiast mischt in Sachen Bier Bamberg auf. Nach seinem Studium gründete er die Biermarke „St. Erhard“, doch damit nicht genug. Vor kurzem eröffnete er die „Bierothek Bamberg„. Wir haben Christian ein paar Fragen über sich und seinen Geschäftsideen gestellt.
Hallo Christian, stell dich doch bitte einmal unseren Lesern vor.
Mein Name ist Christian Klemenz. Ich bin gebürtiger Oberfranke, Biersommelier und Gründer & Geschäftsführer der St. ERHARD GmbH aus Bamberg. Wir haben vor drei Jahren mit St. ERHARD eine eigene Biermarke für das In- und Ausland entwickelt und seit Kurzem mit der Bierothek ein neues Einzelhandelskonzept für Bier auf den Markt gebracht.
Wenn du Bier mit 3 Worten beschreiben müsstest, welche wären das?
Heimat, Genuss, Kultur.
„Craft Beer“ ist derzeit in aller Munde, was zeichnet für dich ein „Craft Beer“ aus?
Die Diskussion um den Begriff „Craft Beer“ wird ja durchaus emotional geführt und eine genaue Abgrenzung ist natürlich schwierig, aber für mich ist „Craft Beer“ einfach ein Schlagwort, welches gerade den globalen Trend weg vom Einheitsgeschmack, hin zu mehr Biervielfalt beschreibt und das ist erstmal uneingeschränkt zu begrüßen.
Drei Sachen darfst du auf eine einsame Insel mitnehmen, was nimmst du mit?
Ein Schweizer Taschenmesser, ein Feuerzeug und natürlich St. ERHARD Bier. 😉
Du hast dir eine eigene Biermarke, das St. ERHARD aufgebaut, erzähl uns etwas über die Idee die dahinter steckte
Entstanden ist die Idee zu St. ERHARD während eines Auslandsaufenthaltes im Jahr 2010 in Indien. Ich war für ein Auslandssemester zum Ende meines BWL-Studiums ein halbes Jahr an einer bekannten indischen Wirtschaftsuni in Ahmedabad. Dort habe ich mich sehr gewundert, dass Deutschland in Indien zwar in erster Linie mit Autos, Fußball und Bier in Verbindung gebracht wird, es aber quasi kein deutsches Bier in Indien gab. So ist dann die Idee entstanden eine eigene Biermarke für den Export nach Asien zu kreieren.
Habt ihr euch schon einmal Gedanken gemacht, neben eurem Kellerbier „St. ERHARD“ weitere Biersorten auf den Markt zu bringen?
Wir werden definitiv noch mehr Stile entwickeln und auf den Markt bringen, in unserer frühen Unternehmensphase ist es uns jedoch auch schon allein aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen erstmal wichtig ein Produkt am Markt zu haben, dass nachhaltig in seinem Segment erfolgreich ist und mit dem die Marke dauerhaft in Verbindung gebracht wird.
In Bamberg hast du nun einen Bierladen – die Bierothek – mit besonderen Bierspezialitäten aus der ganzen Welt eröffnet. Was waren die Ambitionen hinter diesem Projekt?
Die Idee zur Bierothek entstand wie so oft aus einem eigenen Bedürfnis heraus. Für den Vertrieb von unserem St. ERHARD Bier in Deutschland hätten wir uns in der ein oder anderen Stadt genau so einen Laden gewünscht und da es weit und breit kein ähnliches Konzept gab, haben wir uns einfach selbst dazu entschlossen die Bierothek ins Leben zu rufen.
Kann sich so ein Bierladen in Bamberg, einer Stadt die für viele gute, regionale Biere bekannt ist durchsetzen?
Wir gehen schwer davon aus und der Start war bereits durchaus beachtlich. Es geht ja auch nicht darum das Bestehende zu ersetzen, sondern die Bierkultur der Region um einen weiteren Baustein zu ergänzen. Um das Kulturgetränk Bier im Wettberwerb mit anderen Getränken wie Wein als Ganzes nach vorne zu bringen, braucht es einfach etwas mehr Mut und Risikofreude, aber ich bin da ganz zuversichtlich, dass die Branche da langfristig auf einem guten Weg ist.
Wie wir erfahren haben erarbeitet ihr für eure „Bierothek“ eine Franchise-Kette, gibt es schon mögliche Bewerber?
Wir sind uns sicher, dass eine Bierothek auch in vielen anderen Städten in Deutschland funktionieren kann und haben daher von Anfang an das Konzept auf eine Erweiterung über Bamberg hinaus ausgelegt. Komplett in Eigenregie können und wollen wir aber für den Moment nur Läden in geographischer Nähe zu unserem Stammsitz in Bamberg betreiben. Wenn aus anderen Städten Leute auf uns zukommen, die sich für das Konzept und die Marke interessieren, dann haben wir auf jeden Fall ein offenes Ohr. Wir sind da immer für vieles offen und haben auch schon erste Anfragen, aber in erster Linie zählt immer die qualitative Umsetzung des Konzeptes und ob wir auf einer gemeinsamen Wellenlänge liegen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Christian Klemenz, Gründer und Geschäftsführer von St. Erhard und der Bierothek Bamberg für das nette Interview und wünschen weiterhin viel Glück und Erfolg!