Amerika und sein Bier
In der Vergangenheit waren gerade einmal ca. 80 Brauereien auf diesem großen Kontinent verteilt. Nun ist es jedoch an der Zeit dieses alte Vorurteil zu vergessen. In den letzten Jahren hat sich auch in Amerika einiges getan, was die Bierkultur angeht. Jüngst ist ein regelrechter Boom entstanden, ausgefallene und besondere Biersorten auf den Markt zu bringen. Letztlich ist dieser Boom den sogenannten Craft Brewerys zugute zu schreiben. Zunächst waren es kleine Hausbrauereien oder „Microbrewerys“ die vermehrt nach der Aufhebung des Heimbrauverbotes um 1978 entstanden. Sie hatten natürlich noch einen deutlich geringeren Bierausstoß im Vergleich zu großen Braukonzerne. Gleichzeitig hatten Sie jedoch ambitionierte Ziele und haben sich auf die Fahne geschrieben, spezielle und besondere Biere zu brauen, bei denen die Qualität vor dem Ausstoß steht. Oft wird dadurch einem uralten fast verloren gegangenen Bierstil neues Leben eingehaucht.
Die Entwicklung des Craft-Bier-Markt zeigt ein stetiges Wachstum und verdeutlicht somit, dass es unter Bierliebhabern, ein Verlangen nach ausgefallenen, abwechslungsreichen Bieren steigt. Inzwischen befinden sich über 1400 Brauereien in den USA und die Anzahl steigt fast monatlich. Diesen imposanten Wachstum verdanken die Brauereien schließlich einigen Vorteilen die sie von anderen Ländern abschauen können.
Zum einen konnten sie durch die späte Entwicklung der Bierindustrie von anderen Braunationen wie Deutschland, Belgien und England lernen und dort gemachte Fehler vermeiden. Zum anderen zeigen sie sich höchst innovativ und experimentieren mit Bierstilen aus der ganzen Welt. Dies gelingt ihnen auch besonders gut, was die Medaillenausschüttung des World Beer Cups 2006 und in folgenden Jahren zeigte. Dort gewann die USA mehr als 200 Medaillen in verschiedenen Bierkategorien bei denen andere Biernationen eigentlich die Nase vorne haben müssten.
Daten und Fakten:
Größe des Landes: | 9.629.091 km2 |
Einwohner: | 314.167.157 |
Anzahl Brauereien: | ca. 1700 |
Bierproduktion in 1000 hl: | 230.000,0 |
Bier pro Kopf Verbrauch: | 82,30 l (pro Jahr) |
Biersteuer: | k.A. |
Biersorten: | viele verschiedene Biersorten aus allen Biernationen vertreten wie z.B. IPA, Stout, belgische Biere, Pils, Kürbisbier |
Interessantes über die USA und sein Bier
Derzeit sind die amerikanischen Brauereien Anheuser-Busch (mit den Marken Busch, Budweiser, Michelob) und Miller die größten Bierproduzenten der Welt
und beherrschen den US-Biermarkt. Braumeister Eberhard Anheuser aus Bad Kreuznach und sein Schwiegersohn Adolphus Busch aus Mainz-Kastel gründeten 1870 den Stammbetrieb in St.Luis/Missouri. 2008 wurde sie von der belgischen-brasilianischen „InBev-Gruppe“ mit Sitz in Löwen/Belgien übernommen.
Typisch amerikanische Biere
Sierra Nevada Pale Ale
Dieses Pale Ale wird seit 1980 am Fuße der Sierra Nevada im nördlichen Kalifornien gebraut, und ist das beliebteste Bier der Brauerei. Allen Sierra Nevada Flaschenbieren wird vor dem Abfüllen eine kleine Menge frische Hefe beigefügt, um durch Nachgärung in der Flasche Geschmack und Haltbarkeit zu verbessern.
East India Pale Ale
Dieses IPA der Brooklyn Brewery wird durch ein traditionelles kalthopfungs Verfahren hergestellt, dass das Hopfenaroma noch einmal stärker hervortreten lässt. Im Mund präsentiert sich das East India Pale Ale sehr lebhaft mit Aromen von Aprikose, Steinfrüchten und einer kaum spürbaren Caramel-Süße.
American Craft Beer Week 2013
Hier kannst du dir ein Promotion-Video für die „American Craft Beer Week“ anschauen. Das Video zeigt, wie dynamisch, jung, kraftvoll und wagemutig die Craft-Beer Szene in den USA zusammenarbeitet und wie sehr ihr Herzblut hinter dem Gedanken dieser Bierkultur steht.
Biertest: Samuel Adams – Boston Lager
Uns fiel ein interessanter Bericht über die „Boston Beer Company“ in die Hände. Der Braumeister Jim Koch, gründete 1980 eine kleine Brauerei in den USA. Sein Ur-Ur-Großvater war selbst Braumeister und übte sein Handwerk in Deutschland aus.
Jim Koch wollte das alte Brauhandwerk seiner Familie wieder aufleben lassen, und wusste mit einem Rezept seines Ur-Ur-Großvaters, dem “Louis-Koch-Lager-Bier“, zu überzeugen. Das Besondere an dieser Brauerei ist die Herstellung einiger Biere nach dem deutschen Reinheitsgebot. Dabei verwenden sie die ausgewählten deutschen Hopfensorten, wie der Hallertau Mittelfrüh und Tettnanger Hopfen. Der Braumeister selbst, reist jedes Jahr nach Deutschland um die Qualität des Hopfens zu prüfen.
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