Bier selber brauen – hier zeigen wir euch wie!
Was benötigt ihr zur Herstellung eures eigenen gebrauten Bieres?
- Malz und Hopfen,
- Bierspindel (um die Stammwürze des Bieres zu messen),
- Bierhefe,
- sowie ein paar Tropfen Jod, für den Jodtest.
Wie kommt man an solche Utensilien? Das Ganze könnt ihr euch hier als Paket bestellen.
- Zwei große Eimer,
- ein Kochthermometer,
- ein altes Betttuch
- einen 20 Liter Einmach- oder Glühweintopf
- sowie 40 Bierflaschen mit Bügelverschluss (Inhalt 0,5 Liter)
Habt ihr alle Utensilien zusammen, dann kann das Brauen beginnen
Wenn ihr alle Utensilien zusammen gesammelt habt, kann der Bierbrautag ausgesucht werden. Ein selbst gebrautes Bier ist innerhalb weniger Stunden gemacht, doch ein freier Nachmittag oder ein Wochenendtag ist für „Brauanfänger“ besser geeignet und man kann die Aktion stressfrei angehen. Am schönsten ist solch ein erster Brauversuch, geht man ihn mit ein paar Kumpels oder guten Freunden an. Ein Helferlein kann sowieso nicht schaden, mehr gut gelaunte Hobbybrauer verderben den „Brei“ sicherlich nicht. Doch vergessen Sie nicht, wenn Ihre Freunde helfen, mehr Bier einzukaufen, denn am Brautag selbst können Sie Ihr Werk leider noch nicht testen, denn es braucht ca. drei Wochen bis es fertig ist!
So nun sollte die Vorbereitung abgeschlossen sein. Dann kann das Brauen starten. Auf der nächsten Seite findet ihr die Brauanleitung!
Wir wünschen euch viel Erfolg und ein gutes Gelingen bei eurem ersten Bierbrauversuch!
Die Schritte des Brauens
1. Schroten:
Für 50 Liter Bier werden ca. 10 kg Malz (gekeimtes und getrocknetes Getreide) benötigt.
Für das Brauen von unseren 20 l Pils Bier braucht man demnach ca. 6 kg geschrotetes Malz. Das Getreide sollte grob zerkleinert und nicht mahlen werden!
Info: Wer es etwas kräftiger mag, der macht mehr Malz dazu. Denn desto mehr Malz zum Brauen genommen, um so mehr Alkohol bzw. mehr Menge erhält man.
2. Einmaischen
Dazu solltet ihr die 20 l Wasser auf gute 65°C erhitzen. Dem Wasser das Malz unter ständigem Rühren hinzugeben und weiterrühren. Immer darauf achten, dass die Temperatur dabei konstant auf 63°C bleibt.
Bei diesem Arbeitsschritt wird der langkettige Zucker in kurzkettigen umgewandelt.
Tipp: Wichtig ist, dass ihr die Wasser-Malz-Mischung noch rühren könnt und nicht am Boden anbrennt. Ihr solltet die Mischung nach 15 Minuten auf 71°C aufheizen und weitere 15 Minuten weiterrühren.
3. Jodtest
Mit dem Jodtest erhält man Aufschluss, ob während der so genannten Maltoserast ausreichend Stärke in Zucker gewandelt worden ist. Dafür tut ihr einfach ein paar Tropfen der Wasser-Malz-Mischung auf einen kleinen Teller und gibt 3-4 Jodtropfen dazu.
Verfärbt sich die Probe blau: Brauchen die Enzyme noch etwas oder sind schon leider abgestorben
Bleibt die Probe rot bzw. gelb: Ist alles in Ordnung und ihr könnt weiter machen.
Nun wird das Ganze nochmal unter Rühren auf höchstens 77°C erhitzt. Aber bitte darauf achten, dass ihr die Mischung nicht über 78° Grad erhitzt!
4. Läutern
Die Maische über ein Tuch oder ein Sieb schütten. So werden die festen Stoffe von den flüssigen getrennt.
5. Überschwänzen
Das max. 77°C warme Wasser über den Treber (die bereits gefilterten festen Malzreststoffe) schütten. So werden diese nochmals ausgewaschen (ca. 2- 3 Liter).
6. Stammwürze messen
Nun solltet ihr mit einem Bierspindel die Stammwürze messen.
Hinweis: Wie ihr bereits schon auf bier-entdecken.de erfahren habt, handelt es sich bei der Stammwürze nicht um den Alkoholgehalt. Denn die Stammwürze bezeichnet den Anteil der gelösten unvergorenen Würze (des Malzes).
Einige Beispiele von Stamwürzen nach Biersorte:
- Pils: ca. 11 %
- Export: ca. 12 %
- Bock: mind. 16 %
7. Evtl. weiter „Überschwänzen
Sollte die Stammwürze den entsprechenden Wert noch nicht aufweisen, müssen die zurück gebliebenen Extraktstoffe erneut mit heißem Wasser (nicht über 77° Grad!) ausgewaschen werden. Ist die Stammwürze zu hoch, wird abgekochtes Wasser sofort eingefroren und am Schluss des Brauvorgangs hinzugefügt und somit „gestreckt“.
8. Die Würze kochen
Nun die Würze ca. 60 Minuten kochen. (bei 100° Grad)
9. Hopfung
Während des Kochens wird der Hopfen (das „Gelb“) zugegeben.
- Pils: 10 g gelb (Alpha) pro 100l
- Weizen: 5 g gelb
Als Hopfen sollte ein Aromahopfen genommen werde. Das solltet ihr 30 Minuten vor Kochende hinzu geben.
Wer mag kann sich das in 2 Teile auteilen, einmal zu Kochbeginn und nochmal ca. 10 min vor dem Kochende.
Achtung: Die Menge des Hopfens, richtet sich nach der Menge des Bieres!
Falls am Ende noch Eiswürfel hinzu gegeben werden sollen (wie in Punkt 7 beschrieben) dann solltet ihr zunächst die Endmenge berechnen. Beim Hopfen auf die „Gelb“-menge (Alpha) achten, diese ist in Prozent angegeben.
Beispiel:
Für ein Pils brauchen wir also 10 Gramm „Gelb“ für 100 Liter. Die Endmenge des Bier soll 20 Litern sein.
Daher wird bei unserem Brauvorgang 2 Gramm „Gelb“ für unser Pils benötigt.
In diesem Fall haben wir einen Hopfen mit einer „Gelb“-Menge (Alpha) von 6,7%. In 100 g Hopfen befinden sich also 6,7 Gramm „Gelb“.
(100 Gramm / 6,7 Gramm x 2 Gramm = 29,86 Gramm)
Wir geben also insgesamt 29,86 Gramm Hopfen hinzu. Darin sind 2 Gramm „Gelb“ enthalten.
10. Spindeln
Um mit dem Spindel den Stammwürzegehalt zu bestimmen, benötigen wir eine kleine Menge des Suds. Einfach mit einer Kelle etwas Sud entnehmen und auf ca. 20°C abkühlen. Dann könnt ihr mit dem Spindel den Stammwürzegehalt bestimmen.
Hinweis: Der Spindel MUSS steril sein. Entweder in Alkohol lagern oder abkochen. Bitte unbedingt beachten!
11. Heißtrubentfernung
Dazu den Sud wieder über ein Tuch in ein neues Gefäß geben. Das „Grüne“ muss herausgefiltert werden. Der Sud sollte nun dunkel und klar aussehen.
12. Abkühlen
Um den Sud abzukühlen, stellt ihr in am Besten in die Badewanne und füllt diese herum mit Wasser.
Sobald die richtige Temperatur des Sudes der Hefetemperatur entspricht, kann die Hefe hinzu gegeben werden:
- Hefetemperatur bei Pils: 9 – 15 Grad
- Hefetemperatur bei Weizen/Kölsch/Alt: 18 – 24 Grad
Tipp: Falls die Stammwürze zu hoch sein sollte, könnt ihr vor der Hefe Eiswürfel dazu gegeben. Diese kühlen den Sud und senken die Stammwürze. Aber vorher bitte ausrechnen, wie viele Eiswürfel hinzu gegeben werden müssen, um die angestrebte Stammwürze zu erhalten.
Achtung: Die Eiswürfel müssen ebenfalls steril sein. Also kochendes Wasser einfrieren. Damit sind auch die Eiswürfelbehälter steril.
Berechung:
Menge Eis = (Menge 1 x Stammwürze 1 / Stammwürze neu) – Menge 1
In unserem Fall gehen wir von 16 Litern Sud mit einer Stammwürze von 15% aus.
Die angestrebte Stammwürze ist 12%. Menge Eis = (16 Liter x 15% / 12%) – 16 Liter = 4 Liter
Demnach müssen wir 4 Liter Eis hinzugeben und erhalten eine Endmenge von 20 Litern.
13. Hefe
Für 100 l Bier benötigen wir 0,5 l bis 1 l dickbreiige Hefe. Es reichen 40 g Bierhefe (obergärig). Diese nun dem Sud zugeben.
14. Hauptgärung
Bei obigen Hefetemperaturen, also für unser Pils 9-15 Grad Celsius, gären lassen bis die Spindel 4 % anzeigt.
Wichtig: Wer das Bier zu früh in die Flaschen abfüllt, riskiert, dass sie platzen.
15. Abfüllen
Für die Bierflaschen empfehlen wir euch, am Besten wiederverschließbare mit einem Bügelverschluss zu benutzen. Die unbedingt vor Abfüllung reinigen und im Backofen sterilisieren. Danach die Flaschen mit eurem Bier befüllen und bei Zimmertemperatur ca. zwei Wochen stehen lassen, anschließend noch eine Woche im Kühlschrank lagern.
Achtung: Die Flaschen sollten nie ganz gefüllt werden. So verhindert ihr das sie platzen!
PROST!!!
Ihr habt Fragen? Dann wendet euch doch einfach an uns unter info@bier-entdecken.de oder hinterlässt uns ein Kommentar.
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Diesen Kurs könnt ihr auch gern als Geschenk an Freunde und Bekannte verschenken. Wir wünschen euch schon jetzt viel Spaß damit. Wer mag kann uns auch gern einen Kommentar nach erfolgreicher Teilnahme hinterlassen.
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