• Fünf Lämmchen für engagierte Menschen und ihre Organisationen
• Ehrenpreis für Karl Ludwig Schweisfurth (Gründer der Herrmannsdorfer Landwerkstätten)
Neumarkt, 4. Juli 2013 – Viele Menschen engagieren sich für mehr Nachhaltigkeit, oft jedoch unbemerkt von der Öffentlichkeit. Fünf von ihnen zeichnet die Neumarkter Lammsbräu heute Abend mit dem begehrten „Lämmchen“ des Nachhaltigkeitspreises aus.
Dr. Franz Ehrnsperger, Inhaber der Neumarkter Lammsbräu: „Unser Nachhaltigkeitspreis ist nicht nur Auszeichnung und Förderung für die Preisträger. Er ist auch ein Wegweiser für alle anderen, indem er auf Vorbilder aufmerksam macht und dazu aufruft, es ihnen nachzutun.“
Der Nachhaltigkeitspreis der Neumarkter Lammsbräu wird heuer zum 12. Mal und in fünf Kategorien verliehen. Aus 106 Bewerbungen hat die Jury engagierte Menschen und Organisationen ausgewählt, die einen Beitrag zu besseren Umwelt- und Lebensbedingungen leisten. Der Preis ist jeweils mit 2.000 Euro dotiert.
Ehrenpreis für revolutionäre Lebensmittel-Erzeugung durch „Herrmannsdorfer“
Der zusätzlich verliehene Ehrenpreis geht dieses Jahr an einen Revolutionär in der Lebensmittelerzeugung und -vermarktung: Karl Ludwig Schweisfurth (82) verkaufte 1984 sein Wurst-Unternehmen „Herta“ und wagte den Neuanfang. In einzigartiger Pionierarbeit gründete er östlich von München die ökologischen „Herrmannsdorfer Landwerkstätten“. Der Pionierbetrieb der natürlichen, artgerechten und nachhaltigen Lebensmittelherstellung hat das Ziel, die Erzeuger und Verbraucher von „Lebens-Mitteln“ wieder zusammenzu¬bringen. Auch heute noch (unter der Führung seines Sohnes Karl Schweisfurth) stehen handwerk¬liche Qualität, regionale Strukturen, Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft und faire Preise
im Vordergrund. Karl Ludwig Schweisfurth gründete 1985 zudem die Schweisfurth-Stiftung, die sich der Entwicklung und Förderung dieser Themen widmet. Karl Ludwig Schweisfurth hat viele Menschen bewegt und Lebensmitteln und ihren Erzeugern wieder ihren Wert zurückgegeben.
Die weiteren Preisträger 2012:
• Medienvertreter: Manfred Kriener (60) aus Berlin ist einer der herausragenden Umweltjournalisten in Deutschland. Seine klugen und dennoch unterhaltsamen Texte rufen zum Kurswechsel auf. Manfred Kriener leitete zehn Jahre lang das Ressort Ökologie bei der taz und blieb als freier Journalist und Buchautor seinen Themen treu: Klimawandel und Energiewende, Erdpolitik, Landwirtschaft und Ernährung. Nach fünf Jahren als Chefredakteur von „Slow Food“ ist er heute einer der zwei Chefredakteure der Umweltzeitschrift „zeo2“.
• Mitarbeiter: Die Schäfflertanzgruppe der Neumarkter Lammsbräu steht seit 23 Jahren für die Pflege alten Brauchtums im Dienste zukunftsweisender Ideen. Denn mit dem Zunfttanz der Fassmacher halten die derzeit 22 Männer nicht nur eine Brauer-Tradition lebendig. Mit ihren bislang über 200 Auftritten sind sie sympathische Botschafter der Bio-Brauerei und tragen den Nachhaltigkeitsgedanken in die Welt hinaus: 2004 haben die Lammsbräu Schäffler sogar die berühmte New Yorker Steubenparade angeführt.
• Privatpersonen/Einzelperson: Prof. Dr. Jürgen Tautz (64) von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und seine BEEgroup forschen zum Schutz der Honigbiene. Mit überragender, multimedialer Bildungsarbeit wie der Lernplattform www.HOBOS.de begeistert er Menschen jeden Alters für Bienen. Dem bedrohlichen Bienensterben begegnet er mit fundierter Forschung zur Gesundheit dieser Lebewesen, die für unser aller Zukunft bedeutend sind.
• Privatpersonen/Non-Profit-Organisationen: Bluepingu e.V. (Nürnberg) vermittelt in Franken seit 2008 innovativ Freude an einer nachhaltigen Lebensweise. Über Umweltbildung werden kleine Veränderungen erreicht, die in Summe Großes bewirken, zum Beispiel mit dem Agenda-21-Kino oder einem regionalen Einkaufsführer. Mitten in Nürnberg hat Bluepingu einen 3.500 m² großen Öko-Garten geschaffen: Auf einem ehemaligen Parkplatz gedeihen heimische Sorten, Schüler lernen bei Projekttagen und die Hochbeete werden auch von Menschen mit Behinderung bequem bearbeitet.
• Unternehmen: Green City will München zukunftsfähig machen. Bestehend aus Umweltschutzverein, Projekt-Agentur und Energiedienstleister wurden seit 1990 unzählige Projekte gestartet, um für Natur und Mensch Lebensraum in der Metropole zurückzuerobern. Rund 160 Aktionen pro Jahr wie das Streetlife-Festival, Pflanzaktionen oder Bürgerbeteiligungsmodelle für Erneuerbare Energieanlagen fördern nachhaltige Mobilität, Stadtbegrünung und Energiewende. Die visionären Entrepreneure haben zudem Arbeitsplätze für mehr als 100 Menschen geschaffen und Tausende in Bewegung gesetzt.
Verliehen werden die Preise am 4. Juli 2013 ab 18 Uhr in den Festsälen der Neumarkter Residenz. Unter den Laudatoren finden sich renommierte Nachhaltigkeits-Protagonisten wie der Journalist und Vorkämpfer für erneuerbare Energien Franz Alt, Bioland-Präsident Jan Plagge und der Ökobanker Thomas Jorberg (Vorstand der GLS-Bank).
Die Jury wählte die prämierten Projekte in einem mehrstufigen Auswahlverfahren aus und bestand aus Prof. Dr. Volker Stahlmann i.R. (Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg), Prof. Dr. Maximilian Gege (Vorstandsvorsitzender B.A.U.M.), Prof. Dr. Hubert Weiger (Vorsitzender BUND), Ilona Jerger (Umweltjournalistin und Buchautorin) und Susanne Horn (Generalbevollmächtigte Neumarkter Lammsbräu).
Zum Nachhaltigkeitspreis der Neumarkter Lammsbräu
Der Nachhaltigkeitspreis der Neumarkter Lammsbräu wurde erstmals im Jahr 2002 verliehen. Er ging aus dem Deutschen Umweltpreis hervor, den Lammsbräu-Inhaber Dr. Franz Ehrnsperger 2001 erhielt. Das Preisgeld investierte der Unternehmer in eine neue Flaschenwaschanlage, die weniger Energie und Wasser verbraucht. Das dadurch gesparte Geld stiftet er seitdem den Preisträgern des Nachhaltigkeitspreises – insgesamt jährlich 10.000 Euro. Bislang wurden 47 Projekte in den Kategorien Privatpersonen, Organisationen und Unternehmen, Medienvertreter und Lammsbräu-Mitarbeiter ausgezeichnet. Der Lammsbräu-Nachhaltigkeitspreis ist einer der bedeutendsten Nachhaltigkeitspreise in Deutschland.
Mit dem „Lämmchen“ prämiert die Neumarkter Lammsbräu Projekte, die alle Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllen, die aber bisher von der Öffentlichkeit wenig beachtet werden. Der Preis soll engagierten Menschen somit nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Aufmerksamkeit bringen und zur Nachahmung anregen.
Der Ehrenpreis hingegen wird undotiert an Persönlichkeiten und Querdenker vergeben, sich in herausragender Weise für die Kultur der Nachhaltigkeit einsetzen und andere Menschen mitziehen. Bisherige Ehrenpreisträger sind Bischof Dr. Gregor Maria Hanke, Gräfin Sonja Bernadotte (+), Prof. Dr. Klaus Töpfer, Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Peter Maffay sowie Beate Seitz-Weinzierl und Hubert Weinzierl.