Mit dem Rotbier bringt die Ratsherrn Brauerei eine recht unbekannte und wenig verbreitete Biersorte auf den Markt. Diese ist jedoch in der Hamburger Biergeschichte eng verwurzelt. Schon im 13. Jahrhundert sollen Brauer ein Rotbier gebraut haben. Spätestens 1536, als Joachim von Lohe das „fewrrothen“ in den Ausschank brachte, gehörte das Rotbier zu Hamburg. Die Brauerei Ratsherrn läutete nun ein Revival des Rotbieres ein und gibt Hamburg ein Stück Tradition zurück. Der Einsatz von einer besonderen Malzmischung sowie dem Aromahopfen Saphir, soll dem Bier ein überwältigendes Malzaroma und den Hauch von Karamellnoten verleihen.
Flaschendesign
Das Rotbier ist wie alle Biere der Ratsherrn Brauerei in handliche 0,33l Flaschen abgefüllt. Ein schlichtes Etikett befindet sich auf der Flasche, wodurch die rote Farbe des Etiketts schön zur Geltung kommt. Bei genauerer Betrachtung erkennt man die Neugestaltung des Etikettendesigns.
Optik
Die Farbe des Bieres ist beeindruckend. Sie als lediglich rot-braun zu bezeichnen wäre schon fast beleidigend. Es schimmert in einem eindrucksvollen Rotton und erinnert an reife Kastanien. Je nach Lichteinfall teilweise mit fliederfarbenen Reflexionen. Die Farben steigern das Interesse merklich. Wunderbare Malzaromen dürften zu erwarten sein. Auch der Schaum sollte nicht unerwähnt bleiben. Dieser baut sich in einem ansehnlichen gold-rot, mittelporig auf dem Bier auf.
Geruch
Dem Bier entströmt ein sehr dominanter, kerniger Malzduft und süßliche Aromen. Es erinnert an einen Süßwarenstand auf dem Jahrmarkt. Die Aromen des Rotbier lassen an Röstmandeln, Karamell, Lakritz und Magenbrot denken. Auch eine gewisse Fruchtigkeit von Pflaumen kommt auf. Alles umschlossen wird es von einem moderaten wenig aufdringlichen Schokoladenduft.
Geschmacksphasen
1. Antrunk
Der Antrunk zeigt sich als vollmundig und charaktervoll. Die zuvor errochenen Aromen kommen gut zur Geltung. Fruchtige Pflaumen, Karamell und feinste Röstmalzaromen streichen harmonisch über die Zunge. Eine leichte Säure gesellt sich hinzu und auch moderate Hopfennoten kündigen sich im Hintergrund an.
2. Rezenz
Zum Mittelteil hin wird die Säuerlichkeit ausgeprägter und die Hopfennoten kommen deutlicher zum Vorschein. Eine sanft prickelnde Kohlensäure lässt das Bier schön frisch wirken. Noch überwiegen malzige Aromen.
3. Abgang
Während des Abgangs entfalten sich die Hopfenaromen deutlich, auch die Säure wird intensiver. Jedoch noch immer lassen sich die Röstmalzaromen nicht so einfach verdrängen. Es entsteht eine röstige, schokoladige Herbe, die an Bitterschokolade erinnert. Es verbleibt ein angenehmer, langer Nachhall.
Ein gelungenes Revival einer leider viel zu wenig verbreiteten Biersorte. Das Rotbier wirkt vollmundig und charaktervoll mit wunderbar ausgeprägten Hopfen- und Malzaromen.
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