Im Gespräch mit Dennis und Mario von HAMMONA Bräu

HAMMONA Bräu aus Hamm

HAMMONA Bräu ist eine noch sehr junge Mikrobrauerei aus Hamm. Hinter HAMMONA Bräu verbergen sich Dennis Hecker und Mario Gadiel.

Wie bei so vielen „neuen“ Brauereien begann alles mit einem Biertasting-Abend, der nächste Schritt war das Haus- und Hobbybrauen. Unterstützung bekamen die beiden von Ihren Frauen, die Ihnen eine 30 Liter Brauanlage schenkten. Es wurde viel experimentiert mit den Hopfensorten, dem Malz und der Hefe. Ihre Bekannten und Freunde waren begeistert und das Bier reichte nicht. Größere Mengen waren gefragt. Da entschlossen sich Dennis und Mario, eine eigene kleine Brauerei zu gründen. Seit dem 1.1.2020 ist es soweit, ihre eigene Brauerei ist fertig. Mit einem 5 hl Sudhaus wird nun Bier gebraut. Bisher sind auf dem Markt: Helles, Pilsner, Kellerbier, Schwatzbier und das Ostwennemar Pale Ale.

Wir von Bier-entdecken.de durften mit den Braumeistern ein kleines Interview führen:


Interview mit Dennis und Mario von HAMMONA Bräu

Hallo, Dennis und Mario stellt Euch doch bitte unseren Lesern einmal kurz vor.

Wir sind:

Dennis Hecker, 42 Jahre, verheiratet, zwei Kinder, Diplom-Ingenieur Versorgungstechnik und
Mario Gadiel, 43 Jahre, verheiratet, zwei Kinder, Metallbaumeister, selbstständig.

Beide sind wir im Handwerk tätig und bis vor ein paar Jahren hatten wir keine Berührungspunkte mit dem Bierbrauen, außer vielleicht mal bei einer Brauereibesichtigung.

Was fasziniert Euch an Bier?

Die Faszination am Bier ist, dass man mit im Grunde nur vier Zutaten eine Vielzahl von unterschiedlichsten Bierstilen kreieren kann, wie zum Beispiel vom Kölsch bis zum Barley Wine. Hinzu kommen noch scheinbar unendlich viele andere Zutaten, an denen sich Kreativbrauer bedienen, um diese Vielfalt noch erhöhen. Dieses Zusammenspiel von Malz, Hopfen und Hefe fasziniert uns, seitdem wir uns für die „neuen Biere“ interessieren und den langweiligen Bieren abgeschworen haben.

Was ist Euch beim Bierbrauen am Wichtigsten (auch bzgl. der Zutaten)?

Für uns steht an erster Stelle, dass das Bier schmeckt. Wir haben in der kurzen Zeit, in der wir brauen, viele Rezepte entworfen und ausprobiert mit unterschiedlichsten Malz-, Hopfen- und Hefesorten. Natürlich waren auch miserable Biere dabei, gerade mit Hefe kann man sehr viel kaputt machen. Wir sind aber keine Spinner, die das nicht erkennen und das Bier trotzdem rausbringen. Ich würde sagen, wir haben beide einen guten Geschmackssinn.

An zweiter Stelle steht die hohe Qualität der Rohstoffe. So beziehen wir unsere Malze ausschließlich aus Bamberg und unseren Hopfen von einem Hopfenhändler aus der Hallertau.Wichtig ist uns, dass wir die Leute vom Produkt „Craftbeer“ überzeugen können.

Das Industriebier schmeckt schon lange nicht mehr jedem. Durch die unterschiedlichen Varianten, die Dennis und ich brauen, erreichen wir eine Vielzahl von Leuten.
Am Anfang sind die meisten erstmal kritisch, da nur die bekannten Biere getrunken werden. Nach der ersten Verkostung merken sie aber, dass das Gebräu auch schmeckt, es ist für jeden etwas dabei. Der eine mag es gerne herb, der andere süffig.

Was ist Eure Lieblingsbiersorte?

Mario: Helles trinke ich schon gerne.

Dennis: Ganz klar IPA.

Ihr braut mehrere verschiedene Sorten Biere. Können wir noch andere Bierspezialitäten von Euch erwarten, wenn ja, was und woher kamen die Ideen und die Inspiration?

Wir sind immer am Forschen und Entwickeln, sodass ihr euch schon auf unterschiedliche Sorten freuen könnt. In diesem Jahr haben wir bereits ein White Stout vergoren mit coldbrew coffee, und ein double dry hopped NEIPA als limitierte Auflage herausgebracht. Die Ideen kommen uns natürlich beim Verkosten von Bieren, die wir bei dem Bierdealer unseres Vertrauens erwerben oder aus Urlauben mitbringen.

Wir lesen uns ein und entwickeln Rezepte nach unserem Geschmack. Das hat bis jetzt immer gut funktioniert.

Wen möchtet Ihr mit Euren Bieren erreichen?

Das kommt auf die Sorte an: Mit unseren Sorten Pils, Helles und Kellerbier wollen wir natürlich einen großen Kreis an Biertrinkern erreichen. Mit dem Schwatzbier und dem OPA wollen wir Craftbierliebhaber ansprechen. Wir möchten aber auch die abholen, die nur „normales“ Bier kennen und für die ausgefallenen Bierstile begeistern, wie wir es damals auch erfahren haben. Das funktioniert ziemlich gut, unsere Biere stehen bei den Getränkehändlern direkt nebeneinander und so wird schon mal die eine oder andere Sorte zum Probieren mitgenommen.

Am Anfang war der Privatmann im Fokus. Nach und nach werden wir aber auch versuchen in die Gastronomie zu kommen. In einigen Restaurants sind wir bereits. Es ist aber schwierig dort Fuß zu fassen.

Erinnert Ihr Euch an die erste „bedeutsame“ Begegnung mit Bier?

Mario:

Vor einigen Jahren haben wir Freunde in Bradford besucht und wurden in die eine oder andere kleine Brauerei mit Ausschank geführt. Wieder zurück wollten wir auch hier die Biere der Craftbier Brauer testen.
Da waren sehr gute dabei, aber auch nicht so gute.
Und dann gab es 2017 das besagte Weihnachtsgeschenk von unseren Ehefrauen: unseren Grainfather. Und von da an nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Dennis:

Diese Begegnung war vor Jahren bei einem Herbsturlaub in Zeeland. Wir wollten in die Getränkeabteilung eines Supermarktes, um ein bisschen Heineken oder Grolsch zu kaufen. Als ich das erste Mal eine solche Anzahl an Biersorten gesehen habe, war ich total geflasht. Ich kannte bis dato nur Pils, Alt und Kölsch. Es hat bestimmt 1,5 Stunden gekostet, bis ich mich entschieden hatte: Mein erstes Bier, das ich davon getrunken habe, war das Punk IPA von Brewdog. Ich war so fasziniert von dem Geschmack, dass ich mich ab diesem Zeitpunkt an für Bier interessiert und es nicht nur getrunken habe.

Zurzeit wird viel diskutiert über eine Definition für „Craft“-Bier. Was bedeutet – in wenigen Worten – für Euch der Begriff „Craft“-Bier?

Craftbeer bedeutet für uns, dass es ein handgemachtes Bier ist, welches gute Zutaten hat, ohne irgendwelche Zusatzstoffe, die später wieder alle herausgefiltert werden.
Es ist einfach der besondere Geschmack beim „handgemachten“ Bier.

Beschreibt bitte Bier in 3 Worten.

Mario: verbindet, spannend, außergewöhnlich

Dennis: gesellig, faszinierend, lecker

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Dennis und Mario für das nette Interview und wünschen weiterhin viel Erfolg.

 


 

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