ÜberQuell Brauwerkstätten aus Hamburg
Wie toll! Wir durften einige der Macher der ÜberQuell Brauwerkstätten aus Hamburg, St.Pauli treffen. Die ÜberQuell Brauwerkstätten stehen für besonderes Bier, für ein Bier das nicht austauschbar und kein Massenprodukt ist. Es wird von Hand und nicht von Maschinen gefertigt. Craft Bier aus St.Pauli, leidenschaftlich und mit viel Leidenschaft gebraut. Zu der Micro Brauerei gehört noch ein BrewPub, als auch ein Restaurant. In diesem gibt es typisch Neapolitanische Pizza, die im achtkiloschweren Steinbackofen zu ihrem unvergleichlichen Geschmack kommt. Ein Besuch lohnt sich! Ich werde bei meinem nächsten Hamburg Trip wieder vorbeischauen und natürlich auch wieder handgemachtes Bier trinken. Wir führten ein kurzes Interview mit den Machern vom ÜberQuell.
Interview mit den Machern von ÜberQuell Brauwerkstätten
Was fasziniert euch an Bier?
Uns faszinieren die alten Rezepte, aber auch alte Gerstensorten – der ganze Facettenreichtum, bei nur vier Zutaten. Faszinierend ist aber auch die Geschichte der einzelnen Sorten und Stile. Zum Beispiel wie diese teilweise verdrängt wurden, aber dank der Craft Bier Szene auch wieder in den „Brauer Fokus“ gerückt sind. Wahnsinnig spannend! Altes Wissen von Brauern und Mälzern noch aus erster Hand zu erfahren – diese Gelegenheit hat man nicht mehr lange! Es freut uns immer wieder genau diesen Brauern zuzuhören, sie zu treffen und von Ihnen immer wieder Neues zu lernen.
Was ist dir euch beim Bierbrauen am Wichtigsten (auch bzgl. der Zutaten)?
Zeit ist uns sehr wichtig, aber auch, dass man spontan sein kann. Wir wollen nicht immer alles zu 100% gleich machen. Es soll ja ein lebendiger Prozess sein, und bei diesem ist es nur logisch, dass Biere auch individuell sein können. Aus technologischer Sicht, sind uns auf jeden Fall qualitativ hochwertige Rohstoffe, Hygiene und Reinlichkeit wichtig.
Was ist eure Lieblingsbiersorte?
Eine Lieblingsbiersorte haben wir eigentlich nicht. Dafür gehen unsere Geschmäcker zu sehr auseinander. Vor allem sind wir aber alle neugierig und durstig auf viele Sorten. Dann kommt es natürlich darauf an: Wie ist das Wetter? Gibt es einen Anlass? Essen wir dazu und vor allem was? Wenn man sich zu sehr auf eine Sorte versteift, verpasst man nur andere gute Biere.
Ihr habt sehr interessante Biere in eurem Sortiment, wie kam es dazu, woher kamen die Ideen und die Inspiration?
Unsere Ideen sammeln wir gemeinsam über die Zeit. Dann wird beratschlagt. Wann brauen wir unsere „neue Sorte“ am besten, denn es sollte schon gut abgestimmt sein auf die Saison. Unser Sunny Spring Ale, so wie der Name es schon sagt, passt einfach wunderbar zum Frühling. Also war es klar, dass dieses genau jetzt am Zapfhahn fließt. Generell hat jeder von uns der braut auch „seine Biere“ die er gerne mal umsetzen würde. Bis das aber soweit ist, bedarf es Geduld und Recherche, sodass das Ergebnis auch passt. Wir können nicht viel experimentieren. Das muss sitzen!
Wen möchtet ihr mit euren Bierkreationen erreichen?
Wir freuen uns immer, wenn wir Menschen, die Bier eigentlich uninteressant finden, von unseren handgemachten Sorten überzeugen können, oder sie die Skepsis aufgeben und einfach mal probieren. Das sind dann meistens „Aha-Erlebnisse“, da viele Menschen gar nicht wissen, wie gut Bier eigentlich riechen oder schmecken kann. Aber natürlich wollen wir auch die fachkundigen Biertrinker erreichen und überraschen. Es tut schon gut, wenn man von den Craft Beer Nerds den Daumen nach oben bekommt!
Erinnert ihr euch an die erste „bedeutsame“ Begegnung mit Bier?
Eine bedeutsame Begegnung war 1985. Wir waren beim Windsurfing World Cup in San Francisco und die Brauerei Boston Lager war einer der Sponsoren der Veranstaltung unter der Golden Gate Bridge. Das eher dunkle „Sam Adams“ war eine Offenbarung. Seit dem Tag wusste ich das Bier auch anders schmecken kann.
Zurzeit wird viel diskutiert über eine Definition für „Craft“-Bier in Deutschland. Was bedeutet – in wenigen Worten – für euch der Begriff „Craft“-Bier.
Die Craft Beer Community hat rückblickend nur deshalb im nationalen Markt Aufmerksamkeit und Interesse schaffen können, weil klassische Spielregeln in der Bier- & Getränkebranche gebrochen wurden.
Einige Beispiele:
- Bier kann beschrieben und erklärt werden
- positiv über den „Wettbewerb“ sprechen
- gemeinsame Veranstaltungen
- Frauen lieben Bier
- Anfassbare und authentische Menschen, die hinter ihren Bieren und der Idee stehen
Beschreibt bitte Bier in 3 Worten.
Better Beer Good
Wir bedanken uns ganz herzlich bei ÜberQuell für das nette Interview und wünschen weiterhin viel Erfolg.