Daten und Fakten zur Biersorte Weizen
Farbe: | Kristallklar oder hefetrüb. Je nach Typ hell oder dunkel |
Stammwürze: | 11-14 % |
Alkoholgehalt: | 5-6 Vol.% |
Bitterkeit: | 18 – 28 IBU (fein bis ausgewogen bitter) |
Gärung: | Obergärig (4-10°C) |
Trinktemperatur: | 7-9°C |
Bierglas: | Weizenglas |
Sortenvielfalt Weizenbier
Für den Ursprung der Bezeichnung “Weiß” vor dem Bier, gibt es mehrere Erzählungen. Etymologisch, hat “Weiß” seinen Ursprung von Weizen. Man erzählt aber auch, dass die Bezeichnung, daher kommt, da früher die Weißbier-Brauereien immer einen weißen Anstrich hatten. Anderen Überlieferungen zufolge, könnte der Name “Weißbier” auch von der früheren Farbe des Bieres stammen, da die ersten Weizenbiere, ganz anderst als heute, sehr hell waren.
Eines steht allerdings fest, Weizenbier ist das älteste Bier der Welt. Schon den Babyloniern konnte man nachweisen Weizenbier hergestellt zu haben. Damals geschah dies mit Emmer, welches sozusagen der Ur-Vater des heutigen Weizengetreides ist. Vermutlich entstand das erste Bier versehentlich, als man Brot herstellen wollte und das “Gemisch” aus Wasser und Getreide anfing zu gären.
Für die frühere Herstellung von Bier, als es noch keine moderne Brautechnik gab, war das Weizenbier von Vorteil. Durch die bis heute eingesetzte obergärige Hefe, waren Temperaturen um die 20°C notwendig. Somit konnte ganzjährlich, ohne Kühlanlagen, Bier produziert werden.
Durch die erst später “entdeckte” untergärige Brauweise, ist Weizenbier immer weiter ins Abseits geraten. Der Trend ging nun immer stärker zum untergärigen Pils über. Dazu kam ein im 16. Jahrhundert vom bayrischen Herrscherhaus erlassenes Verbot, kein Bier mehr aus Weizen herstellen zu dürfen. Der Grund hierfür lag darin, da man gewährleisten wollte, genügend Weizen für die Herstellung von Brot zu haben.
Einzig und allein der Freiherr von Degenberg, erhielt ein Privileg, Weizenbier in Bayern brauen zu dürfen. Auch das aufheben des Verbots erbrachte kein Aufschwung der Weizenbier-Produktion. Durch moderne Brautechnik und Kühlhäuser, ließen sich untergärige Biere immer leichter produzieren und so war der Konsum von Weizenbier bis ins 19. Jahrhundert rückläufig. Erst in den letzten Jahrzehnten, ist das Weizenbier, gerade bei der jüngeren Generation wieder populär geworden und ist heutzutage nicht mehr aus Bayerns Biergärten weg zu denken. Bayern, aber auch Baden-Württemberg gelten als “Weißbierhochburgen”, wo jede zweite Brauerei mindestens eine Weißbiersorte in ihrem Sortiment hat.
Unter Weizenbieren, gibt es eine einzigartige Sortenvielfalt, von hellen, dunklen, klaren und naturtrüben, über leichte und Alkoholfreie, bis hin zu Weizenstarkbieren, ist alles vertreten. In Deutschland wird bei der Weizenbierherstellung min. 50% Weizenmalz verwendet. Durch das Weizenmalz, den erhöhten Temperaturen und der speziellen Hefe, entwickeln Weizenbiere einen oft sehr fruchtigen Geschmack und erinnern dabei an Apfel, Birnen, Bananen oder Nelken.
Zur Sortenvielfalt der Weizenbiere gehören:
Hefeweizen
Das Hefeweizen, ist wohl das bekannteste unter den Weizenbieren. Es ist die ungefilterte, “naturtrübe” Variante. Die Trübung entsteht durch die eingesetzte Hefe und wird oft als “Hefetrüb” bezeichnet. Begleitet, wird das Hefeweizen durch fruchtige Aromen, wie Apfel, Birne, Banane oder Nelke.
Kristallweizen
Ebenfalls ein beliebtes Weizenbier. Hier handelt es sich um die gefilterte Variante des Hefeweizens. Man munkelt, dass sich durch die Filterung, die Aromen im Bier besser entfalten können. Vor dem Schutz der Bezeichnung “Champagner” für französische Schaumweine, nannte man früher das Kristallweizen auch “Champagnerweizen”. Da es ebenso wie Champagner hell, klar und spritzig ist.
Dunkles Hefeweizen
Dieses feine Weizen, ist eher nicht so verbreitet und eher das Bier für Kenner. Es besitzt einen malzigen, karamelligen Charakter mit ausgeprägter Fruchtigkeit.
Tipp: Ein dunkles Weizen, passt hervorragend als Begleiter zu Nachspeisen.
Steinweizen
Das Steinweizen ist leider kaum noch auf dem Biermarkt vertreten. Diese uralte Brauweise wird heutzutage kaum noch durchgeführt. Früher, als es noch keine Kupferkessel gab, stellte man die Maische in großen Holzkübeln her. Um diese zum Kochen zu bringen, erhitze man große Steine auf 600°C und legte diese in die Holzkübel. Um die heißen Steine karamellisierte die Maische und so entfaltete sich eine feine Karamellnote.
Weizenbock
Der Weizenbock gehört zu den Starkbieren. Er besitzt ein noch fruchtigeres Aroma und einen erhöhten Alkoholgehalt von 7-10 Vol.%.
Mehr Informationen findet ihr bei Deutscher Brauer-Bund e.V.