Alexander Himburg – BrauKunstKeller Odenwald

Alexander Himburg
© BrauKunstKeller, Alexander Himburg

Alexander Himburg der Braukünstler des BrauKunstKeller

Alexander Himburg heißt der „Braukünstler“, welcher in seiner Brauerei „BrauKunstKeller“ kreative und schmackhafte Craft Biere braut. Spezialisiert hat er sich auf Pale Ales und India Pale Ales, mit denen er sich unter Bierliebhabern einen Namen gemacht hat. Das er erstklassige und schmackhafte Biere braut, bestätigte ihm zuletzt auch eine von der renomierten Zeitschrift „Getränke Zeitung“ durchgeführte Verkostung unter den Augen einer Fachjury. Der BrauKunstKeller befindet sich in Michelstadt im Odenwald und beweist, dass Craft Bier nicht ausschließlich in großen Städten gebraut, zum Erfolg führen kann. Was seine Zutaten zum Brauen angeht, streckt der Odenwälder seine Fühler gerne über Deutschlands Grenzen hinaus und sammelt für seine Biere nur die besten Zutaten aus der ganzen Welt. Sein Motto: „life is too short to drink bad beer“. Wir haben dem aufstrebenden Braukünstler, Alexander Himburg in einem Interview ein paar interessante Fragen gestellt:


 

Hallo Alexander, stell dich doch bitte einmal unseren Lesern vor.

Ich bin 34 Jahre alt und gebürtiger Berliner, den es vor knapp 5 Jahren in den Odenwald verschlagen hat. Nach einem abgebrochenen Biologiestudium in Ulm bin ich dann in einer Ausbildung zum Brauer&Mälzer gelandet. Erst während der Ausbildung habe ich Bier richtig zu lieben gelernt. Der Grund dafür war jetzt weniger die tolle Ausbildung sondern eher die vielen gemeinsamen Sude, die ich mit Freunden daheim gemacht habe. Das war die geistige Geburtsstunde des BrauKunstKellers. Das ist nun aber schon mehr als 10 Jahre her. Mittlerweile ist Bier mein Leben.

Wie kam es zu der Idee, den BrauKunstKeller zu gründen?

Die aller Erste Idee kam mir, nachdem ich mein Bio-Studium in Ulm abgebrochen habe. Die Wahl Bierbrauer zu werden war von Anfang an, damit verknüpft das man ja auch sein eigenes Bier brauen kann. Das fand ich ziemlich spannend.

Wenn du Bier mit 3 Worten beschreiben müsstest, welche wären das?

Fermentation, Zivilisation, Evolution

Erinnerst du dich an deine erste „bedeutsame“ Begegnung mit Bier?

Meine allererste Begegnung, war so unspektakulär, dass ich mich kaum daran erinnere. Woran ich mich jedoch sehr gut erinnere, ist als ich mit meinen Brauer-Azubi-Kollegen nach dem ersten Tag gemeinsam an einer Tankstelle unsere neue gemeinsame Zukunft mit Dosenbier besiegelten. Unsere Gesichtsausdrücke werde ich nie vergessen. Für mich war sofort klar, dass da noch viel Potenzial nach oben frei war und sich einer darum kümmern muss.

Momentan befinden sich 5 interessante „Craft“-Biere in deinem Sortiment, wann darf mit weiteren gerechnet werden?

Voraussichtlich wird es die ersten limitierten Sonderabfüllungen noch im Dezember in meinem Online-Shop geben. Im nächsten Jahr wird es auch einiges an Neuigkeiten geben.

Was sind deiner Meinung nach die Voraussetzungen für ein erstklassiges („Craft!“)-Bier?

Es ist die Liebe zum Bier, die Hingabe des Braumeisters die ein gutes von einem erstklassigen Bier unterscheidet. Wer sein Bier liebt und gut behandelt und dann noch die Regeln handwerklicher Braukunst beachtet, bekommt fast automatisch ein hervorragendes Bier. Bier ist sensibel wie eine Frau. So will es auch behandelt werden. Klar, man kann es auch mit Druck durch Pumpen, Filter,  Leitungen oder Kurzzeiterhitzer jagen. Aber das nimmt einem das Bier übel. Mein Bier wird quasi als Slow Bier gebraut. Kein Streß- das Bier bekommt die Zeit, die es braucht.

Zurzeit wird viel diskutiert über eine Definition für „Craft“-Bier in Deutschland. Was bedeutet – in wenigen Worten – für dich der Begriff „Craft“-Bier?

Das ist in wenigen Worten nicht zu machen. Auch will ich mir da gar nicht den Kopf mit zerbrechen. Letztendlich entscheidet der gute Geschmack. Der Begriff Craft Bier ist sowieso schon durch und kommerzialisiert worden. Über eine Definition kommt keiner weiter, wie ich finde.

BrauKunstKeller Logo
© BrauKunstKeller, Logo

Was müsste sich in der Braunation Deutschland deiner Meinung nach verändern?

Die Generation, die Bier so totindustrialisiert und über Jahrzehnte ausgebeutet hat muss abdanken. Wer auch nur auf die Idee kommt Bier mit Limo zu mischen um den Absatz irgendwie hochzubekommen sollte lieber zu Limonadenherstellern wechseln. Er besetzt den Posten eines fähigeren Braumeisters. Die Braunation Deutschland braucht wieder echte Brauer. Keine Panscher, Färber und Verschneider. Bier muss auch wieder als Frischeprodukt gesehen werden. Industriell hergestellte Lebensmittel sind von gestern.

“Craft Bier” ein Boom der in den USA und in anderen europäischen Ländern schon lange Einzuggehalten hat, schwappt nun allmählich auch nach Deutschland über. Siehst du Erfolg, dass sich besondere, “extreme” Biere wie z.B. India Pale Ales in Deutschland etablieren?

Also während ich vor ein paar Monaten ein IPA noch als extrem bezeichnet hätte kann ich da nur noch müde drüber lächeln. Das ist nur der Ersteindruck an den man sich unglaublich schnell gewöhnt. Nächstes Jahr wird das Jahr der Double IPAs. Diese Craft Bier Bewegung ist ja nichts Eigenständiges sondern im Zuge der geschmacklichen Rückbesinnung auf das Mögliche die logische Konsequenz aus der Bewegung in der Wein-, Whisky,- Biowelt. Es wird die nächste Zeit so viel zu entdecken geben, dass jeder der das miterleben darf, glücklich darüber sein sollte genau jetzt und hier zu dieser, für die Biergeschichte, historisch bedeutenden Zeit sein. In diesem Sinne – Prost!   Wir bedanken uns ganz herzlich bei Alexander Himburg für das nette Interview und wünschen weiterhin viel Glück und Erfolg!


BrauKunstKeller – Biere:

BrauKunstKeller – Pale Ale
BrauKunstKeller – Laguna IPA
BrauKunstKeller – Amarsi IPA

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